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Longevity – mehr als nur ein langer Atem

Thema: KnowHow Freitag, 15. August 2025 By Dr. Alfred Gruber

Longevity – das klingt nach einem Trend, den Körper fit zu halten und möglichst lange zu leben. Doch was bedeutet das eigentlich für unser inneres Lebensgefühl? Geht es nur um die Zahl der Jahre, oder vielmehr um die Qualität, die wir in jedem Moment erleben? Und vor allem: Warum streben wir nach einem langen Leben, ohne dabei unsere Seele und unseren Geist zu berücksichtigen?


Natürlich ist ein gesunder Körper die Grundlage für Vitalität und Freude. Ein starker, vitaler Körper kann uns durch das Leben tragen, uns Kraft geben und uns ermöglichen, unsere Träume zu verwirklichen. Doch wenn der Wunsch nach Langlebigkeit zu einem Wettlauf gegen die Zeit wird, kann das schnell zu Stress und Druck führen. Dann versuchen wir, im hohen Alter noch zu beweisen, dass wir jung geblieben sind. Aber für wen? Für Freunde, für die Gesellschaft oder doch für uns selbst? Doch wo bleibt dabei unser innerer Schatz: unsere schöpferische Kraft, unser Genius? Und was ist dabei der Sinn des Lebens? Lange zu leben oder die Erfüllung im Leben?

Der wahre Reichtum liegt doch im Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele. Das letzte Drittel unseres Lebens sollte eine Zeit der Einkehr, des Verständnisses und der Weisheit sein. Wir dürfen dann loslassen, wir dürfen dann still sein, wir dürfen dann Hilfe annehmen. Statt uns nur auf den Körper zu konzentrieren, sollten wir auch unsere innere Welt pflegen. Es geht darum, Harmonie zu finden – mit uns selbst, mit der Natur und dem Universum. Denn nur wenn wir unsere innere Balance wahren, können wir wirklich erfüllend altern und das Leben in seiner ganzen Tiefe erfahren.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären der letzte Mensch auf Erden. Alles, was Sie für ein weiteres, langes Leben benötigen, ist vorhanden. Doch plötzlich sind Sie ganz allein – niemand ist mehr da, um Sie zu bewundern oder mit Ihnen zu teilen. Was würde Ihnen in diesem Moment wirklich wichtig sein? Wäre es ein straffer Körper? Das perfekte Äussere? Wie schnell Sie 10 Kilometer laufen können? Oder vielleicht die innere Einkehr, das Verständnis für Ihre Seele und die Verbindung zur Natur?

In diesem Augenblick wird klar: Es sind nicht die äusseren Erscheinungen, die unser Leben wirklich bereichern. Vielmehr sind es die Verbindungen zu unserem inneren Selbst und zur Welt um uns herum, die uns tief erfüllen. Diese Erkenntnis kann uns dazu anregen, unsere Prioritäten neu zu überdenken.

George Bernard Shaw schrieb: «Ein ungeübter Geist ist schädlicher für die Gesundheit als ein ungeübter Körper.» Auf den ersten Blick mag das überraschen, doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich eine tiefe Wahrheit. Unser Geist, unsere schöpferische Kraft, unser inneres Potenzial und unsere Spiritualität sind die Quellen der wahren Lebensqualität. Körperliche Fitness ist wichtig, doch sie sollte nicht zum Selbstzweck werden und uns in Stress versetzen. Vielmehr geht es darum, das Leben in seiner Tiefe zu erleben – mit Freude, Dankbarkeit und innerer Ruhe.

Natürlich gehört die Achtung unseres Körpers dazu. Aber wo ziehen wir die Grenzen? Unterliegen wir einem Körperkult-Hype, der uns in den Bann zieht? Wir sollten reflektieren; «für wen mache ich das? Würde ich dasselbe tun, wenn ich der einzige Mensch auf Erden wäre? Wenn nicht – mache ich das für die Anderen?». Auch hier gilt: «Das Mass macht das Gift!»

Ausblick:
In einem kommenden Beitrag werden wir uns dem inneren Wachstum widmen – der Kraft des Jetzt-Moments, spirituellen Erfahrungen und dem tiefen Sinn, den wir dem Leben jenseits der Jahre geben können

 

 

 

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